Am Beispiel Argentinien lassen sich die Gefahren, die mit CETA, TTIP und TiSA auf uns zu kommen, gut zeigen.
Buenos Aires, Paris und Berlin haben erfolgreich ihre privatisierte Wasserversorgung wieder in die öffentliche Hand zurückgeführt. Nur, dass Argentinien vom internationalen Schiedsgericht der Weltbank zugunsten der französischen Suez Group zu 405 Millionen Dollar Schadenersatz für entgangene Gewinne verurteilt wurde. Private Schiedsgerichte mit denen Konzerne Staaten verklagen können, sind auch in CETA vorgesehen und in TTIP geplant. Der Rückkauf der Berliner Wasserbetriebe wäre mit diesen Abkommen wahrscheinlich nicht mehr möglich gewesen. [mehr erfahren] Im argentinischen Agrargürtel gibt es eine viermal höhere Rate von Fehlgeburten, Nervenkrankheiten und Missbildungen bei Kindern, vermutlich verursacht durch das Unkrautgift Roundup des Konzerns Monsanto. Doch Argentinien kann es sich nicht leisten, das Gift zu verbieten. Denn über Schiedsgerichte könnte Monsanto auf Schadensersatz klagen. Ein kurzer ARD-Beitrag zeigt den Zusammenhang zwischen Glyphosat-Missbildungen bei Tieren und bei Kindern in Argentinien. Argentinien und die USA gehören zu den größten Exporteuren genetisch veränderter Sojabohnen. Diese werden schon jetzt in der EU als Futtermittel für die Fleischproduktion eingesetzt. Mit CETA und TTIP besteht in Europa die Gefahr, dass der Anbau genetisch modifizierter Pflanzen steigt, die Anzahl genetisch modifizierter Lebensmittel zunimmt und die Kennzeichnung unterlaufen wird. [mehr erfahren]
Wenn das für ganz Europa zuständige Bundesinstitut für Risikobewertung BfR der Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO folgen würde und Glyphosat auch als krebserregend einschätzt – und wenn die EU das Abkommen mit Kanada vorläufig ohne Zustimmung des Europa-Parlaments in Kraft setzt, kann eine Klagewelle auf uns zukommen, gegen die die 4,7 Mrd. der Vattenfall-Klage Peanuts sind ...
Tango argentino ist UNESCO-Weltkulturerbe und jede Tanguera und jeder Tanguero in Europa weiß, wie stolz die Argentinier darauf sind. Unsere eigene Kultur ist auch Gegenstand der Verhandlungen in CETA und TTIP. Der Deutsche Kulturrat sieht deshalb den ausverhandelten CETA-Vertrag – gerade in Verbindung mit TTIP – als sehr problematisch an. [mehr erfahren]
Weitere Links
Buenos Aires und Wasserprivatisierung
Argentinien im Abwehrkampf gegen Hedgefonds und US-Justiz – telepolis.de
TTIP oder der Griff der Konzerne nach der Weltherrschaft – rtl.de
Glyphosat unter Krebsverdacht – netzfrauen.org
Mit dem Soja kam das Fieber – telepolis.de
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